10 Ratschläge für eine gesunde Beziehung
Eine liebevolle und aufrichtige Beziehung zu führen, ist in der heutigen Zeit zu einer Herausforderung geworden. Die meisten unserer Großeltern waren über 50 Jahre verheiratet und hätten das Wort Scheidung niemals in den Mund genommen. Es galt noch das Versprechen: In guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tot uns scheidet. Bei aller berechtigter Kritik, die einhergeht – diese Beziehungen sind nicht an Geld oder Egoismus gescheitert. Also wie haben es unsere Großeltern geschafft eine Beziehung zu führen, trotz Höhen und Tiefen ihrer Generation? Und wie können wir, die alten aber gut funktionierenden Tugenden, unseren Beziehungen zu Gute kommen lassen?
1.) Arbeitsteilung
Nein, wir möchten nicht ausschließlich Frauen hinter dem Herd stehen sehen und Männer auf der Baustelle. In dem Wort Arbeitsteilung stecken zwei Worte: Arbeit und Teilen. Nicht nur jede Beziehung, auch jeder Haushalt bringt Arbeit mit sich. In den wenigstens Fällen wird offen über Arbeitsteilung gesprochen. Wir gehen viel zu oft davon aus: ..ein anderer macht`s! Dabei sollten wir in einer Beziehung nicht nur über physische Arbeit sondern auch über psychische Aufgaben sprechen. Arbeitsteilung fängt schon beim Sprechen an, geht über die Organisation bis hin zur Umsetzung.
Meine Empfehlung: Teilen Sie sich jetzt die Phasen!
2.) Kommunikation
Eine Grundlage für eine beständige Beziehung ist die Kommunikation. Sie ist zwingend aufrechtzuerhalten und stetig zu optimieren. Wenn es zu Beginn noch anziehend erschien gesagt zu bekommen wie reizend Frau in ihrem Kleid aussieht, umso wichtiger ist, dass die Kommunikation auf die Bedürfnisse und aktuellen Gegebenheiten der Zeit angepasst werden. Ein Spruch, der vor 20 Jahren noch auf freudige Gegenreaktion traf, findet heute oft keine Beachtung mehr. Wir kommunizieren nicht nur mit Worten, auch unsere Taten sollten wir regelmäßig und spätestens bei überraschendem Feedback hinterfragen. Wenn Frau wegen ihrer Rosaroten Brille zu Beginn die weißen Tennissocken übersehen hat, ist das nicht die unwiderrufliche Einverständniserklärung für alle Zeit. Ebenso darf Mann nach Zweisamkeit fragen oder besser noch sie planen (Arbeitsteilung), auch wenn bereits Kinder und der Hund eingezogen sind.
Meine Empfehlung: Sprechen Sie rechtzeitig über Ihre Bedürfnisse!
3.) Liebe
Liebe ist keine Selbstverständlichkeit. Erinnern Sie sich noch an die Tage als Junggeselle/in? Sie standen an der Bar, bestellten ihr Lieblingsgetränk, hörten die Musik und warteten auf die/den Richtigen. Als Er/Sie dann rüberkam und das Gespräch eröffnete, Sie zum Tanzen aufforderte oder ein Getränk spendierte, da fühlten Sie sich begehrt. Wie häufig tun Sie das in Ihrer Beziehung aktuell -sich begehrt fühlen? Es ist diese Beachtung, die wir uns schenken, die Liebe entfacht und am aufrechterhalten kann. Begehren Sie sich (noch) regelmäßig?
Meine Empfehlung: Tun Sie´s!
4.) Aufmerksamkeit
Wenn einmal der Alltag eingezogen ist, wird man ihn schwer wieder los. Jeder konzentriert sich auf seine To Do´s und schenkt sich selbst noch am wenigsten Aufmerksamkeit. Meist liegt der Fokus auf der Familie und doch fühlt sich keiner wirklich beachtet. Jeder kommt zu kurz – kennen Sie das?
Meine Empfehlung: Planen Sie nicht nur ihre beruflichen Termine, sondern auch die privaten. Setzen Sie sich bewusst Zeitfenster in ihrem Kalender, die nicht überschrieben werden können. Nutzen Sie diese Zeit für Ihre/n Partner/in, Ihre Kinder und für sich selbst. Und beachten Sie: Halten Sie es ausgeglichen!
5.) Anerkennung
Oft sind es die kleinen Dinge im Leben, für die sich ein Mensch Anerkennung wünscht. Sie haben den Müll rausgebracht, waren Einkaufen oder haben die Kinder von der Schule abgeholt. Vielleicht haben Sie ein gutes Feedback von Ihrem Arbeitgeber erhalten, ein paar Kilo abgenommen oder eine Fortbildung besucht. Für was auch immer Sie Anerkennung benötigen, sagen Sie es!
Meine Empfehlung: Halten Sie Augen und Ohren offen – Ihr Partner/in wird es Ihnen danken.
6.) Freiräume
Die Definition von Freiraum ist so weitläufig wie das Wort selbst und dennoch gilt: Haben Sie die Punkte 1 – 5 beachtet, wird ihr/e Partner/in Ihnen gerne Freiraum lassen. Wir nehmen an, dass kein Mensch der Welt lieber in Gefangenschaft als in Freiheit lebt. Entsprechend steht auch die Frage, ob Freiraum zu verhandeln ist, nicht im Raum. Meist wird über Freiräume nur diskutiert, weil sie individuell gestaltet werden und diese Aktivitäten in Frage gestellt werden. Weder kann Mann verstehen, weshalb Frau zum Frisör oder Shoppen gehen möchte, noch wird Frau jemals verstehen wie Mann sich am liebsten den ganzen Abend beim FIFA zocken Bier genehmigt. So individuell Männer und Frauen auch sind, so unterschiedlich darf auch unsere Freizeitgestaltung aussehen.
Meine Empfehlung: Unter der Voraussetzung, dass Ihre Aktivitäten nicht Ihrer Ehe schaden, lassen Sie die Korken knallen!
7.) Vertrauen
Unser Punkt 6 kann ohne Vertrauen natürlich nur schwer ermöglicht werden. Also wie genau baut man Vertrauen in einer Beziehung stetig auf? Wie wir schon zu Beginn festgestellt haben, ist Liebe keine Selbstverständlichkeit und dementsprechend sollte man sie auch behandeln. Jede Liebe ist einzigartig und verdient ihre Zeit. Vertrauen wächst in aller Regel, wenn man sich wohl fühlt, eine gesunde Transparenz und Aufmerksamkeit in der Beziehung erhält sowie Höhen und Tiefen miteinander besteht. Vertrauen muss aber auch gepflegt werden und das am besten mit immer wiederkehrenden Liebesbeweisen.
Meine Empfehlung: Schauen Sie als Mann doch mal ganz bewusst Ihrer Frau in die Augen, obwohl Sie beide bemerkt haben, welch eine Schönheit gerade neben Ihnen Platz genommen hat. Nutzen Sie Gelegenheiten, in denen Ihr Gegenüber nicht damit rechnet, dass Ihre ganze Aufmerksamkeit nur auf ihr liegt. Machen Sie ihrem Mann ein Kompliment zu seinen Augen, den Starken Armen oder wie gut er heute wieder riecht. Tun Sie sich was Gutes – ganz bewusst!
8.) Kompromisse
So sehr wir uns auch an alle vorherigen Regeln halten, Kompromisse fordert das Leben immer wieder. Das wichtigste an dieser Stelle ist, dass Ihnen diese Situationen bewusst werden. „Es kann nicht immer nur nach deinem Kopf gehen“ – kennen Sie? Vehemente Diskussionen bringen meist keinem etwas. Sinnvoller ist die Wahrnehmung der Differenz zweier Standpunkte, die sich absolut nicht vereinen lassen. Wissen Sie, dass der Kompromiss mit Worten wie „möglich“, „Konsens“ und „Zugeständnis“ einhergeht? Es bedeutet also, dass wenn ich einen Kompromiss eingehe, meinen Willen auch gelöst bekomme, wenn auch zu einem kleineren Anteil als ich vorgesehen hatte. Es ist mir aber möglich diesen Verlust in Kauf zu nehmen, da ich weiß, dass meine geliebte Partnerin den gleichen Verlust Ihres Willens erleidet. Muss ich es überhaupt als Verlust betrachten? Kann ich nicht sagen: Das Glas ist halb voll?
Meine Empfehlung: Machen Sie Kompromisse und haben Sie Spaß dabei!
9.) Ehrlichkeit
Viel zu selten sprechen wir schon zu Beginn einer Beziehung über das Thema Ehrlichkeit. Wie wichtig ist es uns und was umfasst meine Ehrlichkeit? Wir gehen davon aus, dass meine Ehrlichkeit die gleiche ist wie deine. Zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ist dies allerdings unrealistisch. Gut, dass wir eben gelernt haben wie wichtig Kompromisse sind, denn was Ehrlichkeit betrifft, müssen Abstriche gemacht werden. Tun Sie sich den gefallen und balancieren Sie dieses Thema von vorne herein aus oder holen Sie es schleunigst nach.
Meine Empfehlung: Es gibt nur eine Wahrheit, die die man vereinbart. Seien Sie ehrlich zueinander!
10.) Durchhaltevermögen
Ich komme nun zurück zu meiner Einleitung in das Thema – 10 Ratschläge für eine gesunde Beziehung. Halten Sie durch! Machen Sie genau das – durchhalten, weitermachen, nicht aufgeben. Lernen Sie zu wachsen, jeden Tag und miteinander. Verzeihen Sie sich, lachen Sie über sich und streiten Sie bis Sie Ihren Kompromiss gefunden haben. Aber tun Sie eins nicht, aufgeben – das kann jeder.
Unsere Empfehlung: Seien Sie ein guter Mix und machen Sie sich den Generationenwandel zum Vorteil!